Im New York der 80er Jahre gründen Hector und Angel das Haus Xtravaganza, und vor allem Angel als »Mutter« des Hauses macht das Haus Xtravaganza zu einem Wahrzeichen von queerer Authentizität und Innovation, auf das sich nicht nur Madonna und die Vogue beziehen werden. – Der Roman über diese historische Geschichte besticht allerdings vor allem durch seine Sprache und Erzählführung. Immer auktorial, allerdings mit wechselnden Perspektiven entsteht ein überaus facettenreiches Bild ganz unterschiedlicher Charaktere, mit oft widerstrebenden Idealen und Sehnsüchten. Zu einem der schönsten, warmherzigsten und über die Maßen vereinnahmenden Leseereignis wird das Buch freilich durch seine Sprache, einerseits schlicht und mitunter derb; andererseits mit Einsprengseln der spanischen oder italienischen Milieusprache der Kindheit, nicht nur in der wörtlichen Rede, sondern auch in den Erzählpassagen. Ein fesselnder literarischer Spiegel einer Welt, die sich in der beständigen Spannung aus Aufstand und Heimeligkeit inszeniert und dabei in einer Leichtigkeit mit Rollenbildern und Geschlechtszuschreibungen spielt, die unser aller Wahrnehmung nur gut tun kann.